

Wirbellose
Zwerggarnelen und Zwergflusskrebse erfreuen sich einer großen Beliebtheit, weil sie sich bereits in gut gepflegten Nano Cubes wohlfühlen. Zusätzlich werden Zwerggarnelen wie die Amanogarnele oder Wirbellose, zum Beispiel die Algengarnele als Begleitbesatz eingesetzt, um dem Algenwuchs entgegenzuwirken. Auch einige Wasserschnecken wie Rennschnecken oder Helmschnecken weiden frische Algen erfolgreich ab. Dabei bleiben diese Wirbellosen kleiner als beispielsweise siamesische Rüsselbarben.
Oft sterben Garnelen oder Flusskrebse bereits kurz nach dem Einsetzen. Dies hat Gründe. Wirbellose sind insgesamt empfindlicher als Zierfische und sie bauen ihr Blut nicht mit Eisen, sondern mit Kupfer auf. Dieses führt jedoch dazu, dass Kupfer nur in sehr geringen Mengen vertragen wird. Bereits ein normaler Aquariendünger kann deswegen alle Garnelen töten.
Die Besonderheiten der Wirbellosen im Überblick
- erhöhte Empfindlichkeit beim Einsetzen
- erhöhte Empfindlichkeit gegen Giftstoffe
- besonders hohe Anforderungen an die Wasserwerte
- fast alle Wirbellosen brauchen stellenweise eine besonders dichte Bepflanzung
- viele Aquarienfilter werden zur Falle für Zwerggarnelen
- zumindest Krustentiere häuten sich regelmäßig und sind dann vorübergehend wehrlos
- zumindest Krustentiere sind gegen Viren, Bakterien und Verpilzungen sehr empfindlich
Diese Empfindlichkeiten treten sicherlich bei vielen Zierfischen ebenfalls auf, doch gerade Krustentiere reagieren darauf empfindlicher.
Wirbellose richtig einsetzen
Das Aquarium soll bereits bepflanzt und eingefahren sein, der Nitrit-Peak muss also überwunden sein. Auch die Wassertemperatur und die Wasserwerte müssen passen. Zierfische werden meistens mit dem Transportbeutel auf das Wasser gelegt, damit sich die Temperatur abgleicht. Anschließend wird das Wasservolumen im Transportbeutel mit dem Aquarienwasser über einige Minuten verdoppelt. Daraufhin werden die Fische rasch in das Wasser gegeben. Gerade bei Krustentieren reicht das nicht, diese sollen mit etwas Transportwasser in einen Eimer, der sich für Lebensmittel eignet. Durch einen Schlauch, welcher sich für Trinkwasser eignet, wird Wasser angesogen und soll über Stunden durch einen Absperrhahn in den Eimer tröpfeln, bis sich der Füllstand verfünffacht hat. Nun können die Wirbellosen in das Aquarium. Selbsterklärend dürfen keine Fressfeinde vorhanden sein.
Wirbellose reagieren auf diese Stoffe besonders empfindlich
- Schwermetalle und Giftstoffe im Allgemeinen
- Weichmacher aus Kunststoffen
- Farbmittel aus Farbkies oder Dekoration
- Chlor
- viele Zierfisch-Medikamente
- normale Aquariendünger
- „verbrauchtes“ Aquarienwasser
Regelmäßige Wasserwechsel
Vor allem aber nicht nur die Caridina-Zwerggarnelen stellen hohe Ansprüche an das Aquarienwasser. Neben dem Aquarienfilter ist der regelmäßige Wasserwechsel für die Wasserwerte ausschlaggebend. Hierbei dürfen weder Chlor noch Kupfer oder andere Giftstoffe im Frischwasser enthalten sein. Die Wassereimer und Schläuche sollen sich für Trinkwasser eignen und die Wassertemperatur des frischen Wassers muss sehr dicht bei der Temperatur im Aquarium liegen. Gerade in kleineren Aquarien wären wenigstens 50 % des Wassers pro Woche zu wechseln.
Bepflanzung und Einrichtung
Selbst ohne Fressfeinde müssen viele Wirbellose und praktisch alle Krustentiere eine besonders dichte Bepflanzung vorfinden. Ohne diese würden die Tiere gestresst sein, was auf Dauer tödlich ist. Aber auch der Bodengrund und der Filter sollen für die Tiere geeignet sein. Ideal sind dabei Hamburger Mattenfilter oder Schwammfilter, welche das Einsaugen von besonders kleinen Tieren verhindert.


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Häutungsprobleme
Bei Schnecken oder Muscheln wächst der Panzer beziehungsweise die Schale mit. Krustentiere müssen sich hingegen ständig häuten. Der frische Panzer ist zuerst eine Haut, die noch aushärtet. In diesen Tagen sind alle Krustentiere wehrlos, weswegen Fressfeinde oder Rivalen leichtes Spiel hätten. Daher muss es genug Versteckmöglichkeiten geben.
Das andere Problem sind Mangelerscheinungen, die zu Häutungsproblemen führen, die tödlich enden können. Kommt dies vor, wäre die Fütterung zu überdenken. Es ist immer gut, ein passendes Futtermittel als Basis zu verwenden und für Abwechslung zu sorgen.
Viren, Bakterien und Verpilzungen
Nicht nur Zwerggarnelen, sondern auch viele andere Wirbellose sind gegen Keime noch empfindlicher als die meisten Zierfische. Deswegen gehört Laub, welches Gerbstoffe an das Wasser abgibt, in das Aquarium. Neben Eichen, Buchen oder Obstgehölzen sind vor allem Seemandelbaumblätter und Erlenzäpfchen ideal. Es gibt sogar Seemandelbaumextrakt. Zumindest sollen regelmäßig neue Blätter in das Aquarium, welche wieder Huminsäure, Tannine und Gerbstoffe abgeben. Diese wirken keimtötend. Zwerggarnelen und andere Wirbellose benötigen diese außerdem als Nahrung. Wichtig ist allerdings, dass zersetzte Blätter wieder entfernt werden.
Abschließendes zu Wirbellosen
Bei Garnelen und Schnecken gibt es viele Arten, die sich nicht im Süßwasser, sondern nur mit Brackwasser vermehren. Die planktonischen Larven treiben flussabwärts und schwimmen dann wieder flussaufwärts. Dieses ist bei einigen Zierfischen ähnlich, weshalb sie sich im Aquarium kaum vermehren lassen.
Caridina und die weniger empfindlichen Neocaridina Zwerggarnelen, können sich innerhalb der Gattung kreuzen.
Einige Wirbellose wie Zwerggarnelen lassen sich nicht als Einzeltiere, sondern nur in einer Gruppe halten. Andere werden einander umbringen, wenn der Platz zum Ausweichen nicht reicht. Hier wären männliche Krebse oder auch Großarmgarnelen zu benennen.
Wie es auch bei Zierfischen ist, endet das Leben irgendwann tödlich. Verendete Tiere werden zwar häufig gefressen, sind aber dennoch zu entfernen. Sie könnten Krankheiten übertragen und belasten immer die Wasserwerte.
Sterben einzelne Exemplare ein, kann das ein Alarmsignal. Beim Tod eines Tieres sollte zur Sicherheit ein Wasserwertetest gemacht werden. Bei einem Probleme sollte anschließend sofort ein großer Wasserwechsel stattfinden und möglicherweise ein Mittel zur Bindung von Schadstoffen verwendet werden.